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Der Brutableger
Zur Bildung eines Brutablegers wird eine junge begattete Königin benötigt (normaler Brutableger).
Als zweite Möglichkeit kommt auch eine reife Weiselzelle in Frage (Begattungsableger).
Weiterhin bracht man zwei, besser noch drei Brutwaben. Es empfehlen sich Brutwaben mit gedeckelter, noch besser mit gerade auslaufender Brut.
Je später im Jahr man mit der Ablegerbildung anfängt, desto stärker muß der Ableger sein um heil über den Winter zu kommen!
Die Brutwaben dürfen von verschiedenen Völkern stammen, genauso wie die Bienen die noch dazugefegt oder geschüttelt werden.
Dazu kommen noch zwei Waben mit Pollen und Honig.
Die Futterwaben sollten tunlichst NICHT aus einem anderen Volk als Brutwaben und Bienen stammen. Offensichtlich reizt fremdes Futter zu Räuberei.
Brutwaben und Bienen werden in einer leeren Zarge oder in einem Ablegerkasten untergebracht. Nach zwei besser noch drei bis vier Stunden wird die junge Königin zugesetzt. Zum Zusetzen gibt es die verschiedensten Käfige. Unabhängig von der Bauart wird die Königin in den Käfig gegeben dieser anschließend mit einem haselnußgroßen Stück Zuckerteig verschlossen. In der Zeit diedie Bienen benötigen ihre neue Königin freizufressen, können Sie sich an sie gewöhnen.
Tags darauf entnimmt man den Käfig und füttert den Ableger. Hierbei ist Teigfutter zu bevorzugen weil dadurch keine Räuberei entstehen kann!
Um die Gefahr der Räuberei zu minimieren stellt man den Ableger zunächst in der Nähe der Muttervölker auf und gibt den Altbienen einen Tag Zeit wieder nach Hause zu fliegen. Dann erst kommt er an seinen entgültigen Platz.
Am besten ist es mit dem Ableger sofort mindestns 3 km abzuwandern, so bleiben ihm alle Bienen erhalten!
Die Brutwaben aus denen der Ableger gebildet wird kann man optimal vorbereiten indem man sie 7-9 Tage vor der Ablegerbildung über dem Honigraum unterbringt. Dadurch ist gewährleistet, daß sich keine offene Brut mehr darin befindet was die Akzeptanz der neuen Königin sehr erhöht.
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Kunstschwarmbildung
Bienen entnehmen
Bienen (ideal von mehreren Völkern) werden in
eine Kunstschwarmkiste gestoßen oder gefegt.
Ist auf den Waben frisch eingetragener Nektar,
darf nicht gestoßen sondern muss abgekehrt
werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass zu
viele Bienen durch den rausspritzenden Nektar
verklebt werden. Bienen aus dem Honigraum
sind für Kunstschwärme ideal, da eine
gleichmäßigere Altersverteilung vorliegt. Wird
mit Absperrgitter geimkert, ist die Gefahr eine
Königin mit abzufegen sehr gering.
Bei einer Bildung im Mai/ Juni werden etwa 1,5
kg Bienen benötigt. Wird der Kunstschwarm
erst im Juli erstellt muss die Stärke auf etwa
2,5 kg erhöht werden.
Den gebildeten Kunstschwarm schattig stellen.
Königin zugeben
Nach spätestens 2 Stunden setzt die
Weiselunruhe ein und der Kunstschwarm
beginnt zu brausen (heulen). Falls dies nicht
der Fall ist, wurde eine Königin mit abgefegt!
Die zuzusetzende Königin wird ca. 2 Stunden
nach der Bildung (Weiselunruhe) in einem fest
verschlossenen Zusetzkäfig in den
Kunstschwarmkasten gehängt.
Innerhalb weniger Minuten hört das Brausen
auf und es bildet sich eine Bienentraube um die
zugehängte Königin.
Kellerhaft
Anschließend wird der Kunstschwarm in Kellerhaft (kühler, dunkel) gebracht. Der
Kunstschwarm bliebt dabei 2-3 Tagen in Kellerhaft.
In dieser Zeit muss der Kunstschwarm gefüttert werden. Ideal ist dabei eine Fütterung
mit Flüssigfutter. Bei Verwendung von Futterteig sollte hin und wieder Wasser auf das
Lüftungsgitter gesprüht werden.
Einlogieren des Kunstschwarms
Hierzu wird eine leere Beute mit Mittelwänden und evtl. 1-2 ausgebaute unbebrütete
Leerwaben bestückt.
Eine Futtertasche mit Futterteig oder Futterwaben stellen die Futterversorgung fürs
erste sicher. Das Einlogieren sollte gegen Abend, wenn der Bienenflug nachlässt,
erfolgen.
Zuerst werden in der neuen Beute Rähmchen
entnommen und beiseite gestellt, um Platz für die
Bienen zu schaffen.
In der speziellen Kunstschwarmkiste kann die
Kunstschwarmtraube mit dem Deckel vorsichtig
abgehoben werden und dann mit einem kräftigen Stoß
in den geschaffenen Leerraum in der neuen Beute
befördert werden. Die restlichen Bienen im
Kunstschwarmkasten werden dann dazugekehrt oder
dazugestoßen
Sollte der Kunstschwarm bereits in der Beute sein,
wird diese einmal kurz und kräftig aufgestoßen damit
alle Bienen am Boden liegen. Dann wird der Deckel
abgenommen und die Mittelwände, Leerwaben und
Futterversorgung zugehängt.
Der Festverschluss des Zusetzkäfigs wird nun durch
einen Futterteigverschluss ersetzt. Entweder wird der
Zusetzkäfig zwischen die Mittelwände/Leerwaben
gehängt, oder der Zusetzkäfig wird etwas schräg auf
eine Wabe vorsichtig ins Wachs gedrückt. Dabei
darauf achten, dass der Futterteig tiefer liegt. Dies
verhindert, dass ein durch die Wärme weich
werdender Futterteig über die Königin läuft.
Die Futtertasche mit Futterteig, der um ein Austrocknen zu verhindern am besten mit
einem Folienstreifen oder Papier abgedeckt ist, wird nun an den Bienensitz gerückt.
Weitere Versorgung
Eine erste Kontrolle erfolgt frühestens eine Woche nach dem Einlogieren in die Beute,
um die Weiselrichtigkeit zu kontrollieren.
Die Futterversorgung muss ständig gewährleistet sein. Wenn sich der Kunstschwarm
gefestigt hat, kann dann auch flüssig weiter gefüttert werden. Insgesamt muss mit
etwa 25 kg Futter kalkuliert werden (inklusive Wintereinfütterung).
Dadurch, dass frühestens nach 21 Tagen die erste Brut zum Schlüpfen kommt, verliert
der Kunstschwarm zuerst an Stärke. Erst danach nimmt durch den Schlupf der
Jungbienen die Volksstärke wieder zu.
Erweiterungen werden mit bevorzugt mit Mittelwänden vorgenommen.
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